Gegrillte Segler in Kräuterkruste

Sechs Boote des SRV nahmen die Herausforderung zum 5. Lauf zur Chiemseemeisterschaft an und ließen sich bei strahlend blauem Sommerhimmel nach Feldwiesschleppen. Die Windprognosen für den Regattatag waren gar nicht mal so schlecht: So kündigte amFreitagabend der Bayerische Rundfunk in BR 5 „lebhaften Wind“ an, verschwieg aber schamhaft, wo genau der wehen sollte und aus welcher Rich¬tung; Windfinder sagte gut segelbaren Wind aus West voraus, was eigentlich der Großwetterlage widerspricht. Na ja, typisch Chiemsee eben. Auf der Strecke nach Feldwies mußte ich trotz der sommerlichen Temperaturen ständig an Weihnachten denken: „Still und starr ruht der See“ wollte mir einfach nicht aus dem Sinn. In Feldwies empfing uns der SCCF mit einem opulenten Frühstück, das lebhaften Zuspruch bei den ausgehungerten Seglern fand (kommen die wirklich alle zum Segeln oder wollen die nur ordentlich frühstücken?); die Wettfahrtleitung entschied deshalb, den Start um eine halbe Stunde zu verschieben, damit die Segler nicht zu kurz kommen und unterwegs Hunger leiden müssen. Eine kluge Entscheidung, denn tatsächlich kam rechtzeitig zum Start ein zarter Windhauch aus Ost auf und das Feld aus 84 Booten machte sich langsam auf den Weg zur ersten Tonne. Der Wind hatte wohl Freitagnacht zu lange der Mondfinsternis zugeguckt und schlief bald wieder ein; gelegentlich schreckte er hoch, nur um gleich weiter zu dösen. Tiefschürfende Gespräche von Boot zu Boot über Gott und die Welt, die Frage „Magst a Bier?“, die Klage „Mei is mir langweilig“ und die allgegenwärtige Suche „Wo ist die Boje“ ließen die Zeit aber auch nicht schneller vergehen. Zahlreiche Mann- und Frauschaften vertrieben sich die Zeit mit Spi-Training: Hoch, schiften, runter, hoch – wohl weniger des Windes als des begehrten Schattens wegen. Wir hatten deswegen genug Zeit, die allmähliche Entwicklung eines mächtigen Gewitters nordwestlich des Chiemsees zu beobachten. Erleichterung beim Runden der ersten Boje: Die WL hatte Mitleid mit uns und schickte uns per Bahnabkürzung statt nach Seebruck in Richtung Hirschauer Bucht. Bei der Frage „Wo ist die Boje“ kreuzten einige Skipper die falsche Antwort an und segelten irrtümlich einen Kurs nach Schützing, letztendlich war das aber egal: das Gewitter stand mittlerweile bedrohlich im Westen und Sturmvollwarnung war ausgelöst worden. Also Abbruch der Regatta, Kurswechsel und für uns hieß es Richtung Seebruck segeln, was ohne Wind gar nicht so leicht ist. Dankenswerter Weise hat die „Hoppetosse“ aus Seebruck drei von uns an den Haken genommen und nach Seebruck geschleppt. Auch Gerald Metz mit seiner Plätte erreichte geschleppt sicher den Hafen, Horst Unterleitner versteckte sich mit seinem Kat in der Chieminger Bucht und wartete das Gröbste ab und das war wirklich grob: Ein Regattateilnehmer hat auf dem Wasser 37 kts (8 bft) gemessen. Wasserwacht und Polizei waren vor allem im westlichen Seeteil im Dauereinsatz, um Schwimmer, Paddel- und Elektroboote und aufgelaufene Segelboote in Sicherheit zu bringen. Von den Regattateilnehmern erwischte es Dr. Eisenlohr mit ihrem Schärenkreuzer schlimm, der vor Feldwies auflief; hoffentlich kein ernsthafter Schaden. Nach einer knappen halben Stunde und ein paar Regentropfen war der Spuk vorbei, der Himmel bayerisch blau-weiß und ein herrlicher Segelwind wehte.

2020-12-18T16:51:50+01:0028. Juli 2018|

Bei wenig Wind dominierten die Einrumpfboote

77 Boote bei der Sommerregatta des SC Prien-Chiemsee Prien (ni) Bei den ers­ten drei Re­gat­ten der Chiem­see­meis­ter­schaft blies heuer guter Wind. Bei der Som­mer­re­gat­ta des SC Prien-Chiem­see, dem vier­ten Lauf zur Chiem­see­meis­ter­schaft, wehte der Wind eher schwach. Doch als Wett­fahrt­lei­ter An­dre­as Bod­ler star­te­te, blies we­nigs­tens ein leich­tes Lüft­chen. So blie­ben die Boote, Yach­ten und Cats bis zur der ers­ten Boje vor der Her­ren­in­sel dicht zu­sam­men,  beim Kurs wei­ter ent­lang der Her­ren­in­sel brauch­te man einen guten „Rie­cher“ um gut vor­an­zu­kom­men, wei­ter führ­te die ab­zu­se­geln­de Stre­cke über den „Kanal“ zwi­schen den­In­seln und dem Fest­land,zu­rück zum Ziel vor dem SC Prien. Als Ers­ter quer­te die Ziel­li­nie Flo­ri­an Meier vom Deut­schen Cat­club auf sei­nem C-Cat, er se­gel­te 02:49:49 Stun­den. Zweit­schnells­ter war Friedl Liese auf Hur­ri­ca­ne 6.5., Zeit 02:52.47 Stun­den, nur fünf Se­kun­den da­hin­ter lief Tho­mas Frank vom Chiem­see YC auf Flyer XL ein. Nicht weit zu­rück hin­ter den Cats  war als Vier­ter das schnells­te Ein­rumpf­boo­te, die onede­sign vom Li­be­ra Yacht­club mit Uwe Ram­mels­ber­ger am Steu­er­ru­der, Zeit 02:55.46 Stun­den. Peter Braun vom SR Sims­see auf Flyer XL, war der Letz­te, der unter drei Stun­den be­nö­tig­te, er brauch­te 02:57:04  Stun­den. Nach be­rech­ne­ter Zeit do­mi­nier­ten dies­mal die Ein­rumpf­boo­te vor den Cats. Uwe Ram­mels­ber­ger auf onede­sign vom Li­be­ra YC ge­wann über­le­gen als Sie­ger bei den Ren­n­yach­ten, nach Yard­stick­wer­tung, in 03:26:48 Stun­den. Stark se­gel­te auch Hinz Schmid vom Chiem­see YC auf onede­sign, er wurde in 03:34:40 Stun­den ge­wer­tet. Drit­ter Team Stapff, Skip­pi 650, YC Ur­fahrn, 03:50:44, Vier­ter Frank Eis­heu­er, Skip­pi 650, SC Prien, 03:51:24, beide Per­for­man­ce­y­ach­ten. Fünf­ter Peter Braun, Flyer XL, 03:53:00 Stun­den nach Yard­stick, Sechs­ter Friedl Liese, WV Frau­en­in­sel,  Hur­ri­ca­ne 6.5, 03:53:30. Der Letz­te war 05:12:59 Stun­den auf dem Chiem­see un­ter­wegs. Trotz der lan­gen Se­gel­zeit bei dem schwa­chen Wind, waren die Teil­neh­mer bei dem gast­freund­li­chen SC Prien-Chiem­see sehr zu­frie­den. Den Jo­chen-Krieg­hoff-Po­kal ge­wann Frank Eis­heu­er vom SC Prien, den Karl-Heinz Beh­rens Pokal Phil­ipp Les­sig von der WV Gol­lens­hau­sen, den Lud­wig-Feß­ler-Po­kal Conny Stapff vom YC Ur­fahn/SC Prien. In der Ge­samt­wer­tung füh­ren jetzt nach vier der sie­ben Re­gat­ten, die Buch­ner´s vom Ir­sche­ner Winkl auf Ba­va­ria 34, vor Max Fröh­lich vom SC Chiem­see-Feld­wies auf Tem­pest und Peter Werns­dör­fer vom Ber­nau­er SC  auf Z-Jol­le. Mehr­rumpf­boo­te (5 Cats) 1. Peter Braun, Flyer XL, SR Sims­see. 2. Friedl Liese, Hur­ri­ca­ne 6.5, WV Frau­en­in­sel. Ren­n­yach­ten (14 Boote) 1. Uwe Ram­mels­ber­ger, onede­sign, Li­be­ra YC. 2. Hinz Schmid, onede­sign, Chiem­see YC. 3. Peter Werns­dör­fer, Z-Jol­le, Ber­nau­er SC. 4. Hans-Pe­ter Wim­mer, Esse 850, VS am Chiem­see. 5. Hans Feil, Lago 26, See­bru­cker RV. Per­for­man­ce­y­ach­ten (19 Boote) 1. Team Stapff, Skip­pi 650, YC Ur­fahrn. 2. Frank Eis­heu­er, Skip­pi 650, SC Prien. 3. Ste­pha­nie Zei­big, J 80, SC Chiem­see-Feld­wies. 4. Timo Elfes, J 80, Deut­sche Hansa. 5. Hen­ning Dick­hoff, Esse 750, Chiem­see YC. 6.  Rolf Chro­bak, J 80, Deut­sche Hansa. 7. Uwe Rau­pach, Skip­pi 650, See­bru­cker RV. Cup­per (10 Boote) 1. Jür­ger Buch­ner, Ba­va­ria 34, SC Ir­sche­ner Winkl. 2. Team Bandt­low, 5.5 MR, See­bru­cker RV. 3. Alex­an­der Alt­mann, Elan 31, YC Ur­fahrn. 4. Dr. Sy­bil­le Ei­sen­lohr, 22-Schä­re, Chiem­see YC. Racer (9 Boote) 1. Bern­hard Da­xen­ber­ger, Maxi ½ Ton­ner, SC Breit­brunn-Chiem­see.

2020-12-18T16:47:16+01:0014. Juli 2018|

40. Hafentrophy des SRV vom 7. Juli 2018

Aller guten Dinge sind drei: Der erste Lauf zur Chiemseemeisterschaft (beim YCU) war  vom Wind her  halbe-halbe,  die  schnellste gesegelte  Zeit  waren 2:31  Stunden bei  den Kats, die letzten Boote quälten sich nach über 5:30 Stunden ins Ziel; beim Blauen Band des CYC wurden die Segler wind- und wettermäßig verwöhnt. Der Vortag zum Lauf 3, der Seebrucker Hafentrophy des SRV ließ aber zunächst nichts Gutes erhoffen: Es schüttete nach einer klassischen Böenwalze wie aus Kübeln, trotzdem versprach die TV-Fröschin am Freitagabend Wetterbesserung und sogar ausdrücklich WIND,  so  umara  2–3  bft  mit  vereinzelten  lebhaften  Böen.  Unser  geliebter  Rasmus  war  dem  SRV tatsächlich gnädig gesonnen und verwöhnte die fast 90  Teilnehmer (na ja, deren Boote) der 40. Jubiläums-Hafentrophy mit einem schönen 3er Wind, auch lebhafte Böen aus wechselnden Richtungen hat er eingestreut und einen bayerischen Himmel, passend zum ausgelobten „Blauen Band von  Seebruck“ für das absolut schnellste Boot nach gesegelter Zeit. Das hat sich in diesem Jahr Friedl Liese auf  seinem  Hurricane  6,5  Standard  geholt  (Zeit  53:25  min),  zudem  war  er  auch  nach  Yardstick  der Schnellste.  Respekt! Unser Plätten-Urgestein Klaus Ballerstedt segelt seit letztem Jahr die Hafentrophy wenn überhaupt erst ab 4-5 bft und sucht deshalb nach neuen sportlichen Herausforderungen bei Schwachwind unter 3 bft: Bei der nächsten Vorstandssitzung des SRV wird er die Gründung einer Triathlongruppe ausschließlich für  Senioren  vorschlagen,  als  Leiter  kommt  eigentlich  nur  er  selbst  in  Frage.  Er  hat  sich  dann  nach langem Zögern und gutem Zureden doch herabgelassen und ist auch bei diesen (für ihn) unwürdigen Bedingungen auf den 3. Platz nach berechneter Zeit gesegelt. Gratulation, gar nicht so schlecht – weiter so! Einem unserer SRV-Kats brach auf der Halbwindstrecke Richtung Ziel das Lee-Ruder (aus Carbon!) Die  Folge eh  klar:  Der Vorschoter fiel  aus dem  1.  Stock  ins Segel,  das diesen  Belastungstest  leider nicht bestand. Wie zu hören war, springt glücklicherweise die Versicherung ein. Mein Deutschlehrer hätte jetzt an den Rand geschrieben: Reihenfolge beachten mit drei Ausrufezeichen dahinter, also bin ich folgsam: Ein leerer Bauch regattiert nicht gerne, also gab’s bei unserer Hafenwirtin Rosi Weißwurstfrühstück mit Brezn,  dazu  Weißbier  oder  was  auch  immer  und  Obst.  Danke  an  das  geduldige  Servicepersonal! Danach die Steuermannsbesprechung, die wenigsten Segler passen auf und fragen danach: wie war das – grün oder rot – rechts oder linksrum? Dann die übliche Hektik: Shuttleboote (Danke an die Besatzungen!) sausten hin und her, jeder wollte der erste auf dem freien Wasser sein. Der Start klappte ohne viel Gebrüll, mindestens einen Frühstarter gab es, ein Nicht Betroffener bezog das Signal auf sich, kehrte um und war so der letzte am Start. Die Strecke zur Leetonne war herrliches Halbwindsegeln, das Feld zog sich in die Breite, an der Leetonne kamen alle wieder zusammen. Das Runden ging allgemein SEHR gesittet über die Bühne, obwohl kurz vor der Tonne eine 20er Rennjolle quer zum Kurs mitten im Getümmel stand, evt. Materialschaden? Jetzt  kam  der  Kreuzkurs  zur  Fraueninsel;  bei  dem  ständig  pendelnden  Wind  war  die  Kurswahl  eine Gewissensfrage: Bei jedem Dreher wenden oder lieber mal bergab fahren, oder langer

2021-04-12T13:32:59+02:009. Juli 2018|
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