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Chiemsee-Meisterschaft 2021 Jahresrückblick

Rückblick auf die Chiemsee-Meisterschaft 2021 (von Konrad Bauersachs) Vor den Regattaberichten kommt natürlich mein (und das aller Segler) Lieblingsthema Wind: Mit dem 27.1.2022 beginnt das Chinesische Jahr des Hundes unter dem Einfluss des Elements Wasser. Was­ser wäre zum Segeln schon mal recht, Hund ginge auch: Ein Segelschiff von einem oder mehreren schwim­menden Hunden gezogen (siehe Huskys der Polarforscher), kommt allemal schneller vorwärts als ein Segel­boot bei gut der Hälfte der windlosen Chiemsee-Meisterschafts-Regatten 2021. Da gäbe es natürlich jede Men­ge Yardstickzoff und Proteste: wie viele Hunde welcher Größe dürfen bei welchen Booten welcher Segelgröße und Gewicht vorgespannt werden. Müssen sie Schwimmwesten tragen? Wie viel Auftrieb ist nötig? Die vergangene Saison müsste als chinesisches „Jahr der Flaute“ in die Chiemsee-Meisterschaft-Geschichte eingehen. Zu Flaute und Wind haben Segler, zumal Regattasegler, bekanntlich ein ambivalentes Verhältnis. Segler sind, wenn sie nicht gerade „RAUUUM“ brüllen, ein gar lustiges Völkchen, stets ein fröhliches Lied (oans, zwoa …) auf den Lippen, ohne aber zu wissen, dass es zahlreiche Volksweisen gibt, die für jede (Regatta)situation ein passendes Verslein zum Thema Wind anbieten. Flaute existiert in Volksliedern ebenso, wird aber anders be­zeichnet – s.u. Endlich mal ein Anlass für Segler, deutsches Liedgut zu durchforsten und sich damit auch kul­turell auseinanderzusetzen. Hier eröffnen sich den Vereinen ungeahnte Möglichkeiten, neue Mitglieder zu ge­winnen: Taktik- und Psychotrainern werden künftig Chordirigenten zur Seite gestellt, die flauten geplagten Seglern das Kanon singen auf dem Wasser beibringen. So wird aus einer simplen Regatta ein Kulturdenkmal. Die verwendbaren Texte sind mehr (den segelnden ehemaligen Pfadis und jugendbewegten) oder weniger (allen anderen) vertraut: Mit manchem der bekannten Lieder wie …wenn der Sturmwind sein Lied singt, dann winkt mir der großen Freiheit Glück … mag sich nicht jeder inhaltlich anfreunden. (Sturmwind gab‘s zuletzt 2019 beim SCPC mit Mastbruch usw.) In diesem Jahr war -wieder beim SCPC- feiner Segelwind im Angebot … ein frischer Wind weht uns geschwind in blaue, unbegrenzte Weiten … Nun hat der Chiemsee bekanntlich durchaus Grenzen, für Jollensegler jedoch und alle, die beim Segeln mit dem Hintern fast im Wasser sitzen, sind die Ufer schon mal seeeehr weit weg, weil unterm Horizont. Die ande­ren Vereine vom Westufer wurden in diesem Jahr von Rasmus teils wohlwollend mit Wind bedacht (CYC), teils entzog er seine Gunst eigensinnig auf halber Strecke (YCU) … Günstig sind Wetter und Wind und das Schifflein segelt geschwind …. Fast noch zum Westufer kann man Breitbrunn rechnen. Hier spielte Rasmus Tratzball mit den Seglern: Mal bisserl Wind hier, mal dort und auch wieder gar nicht. Die WL des SCBC machte dem mit einer ersehnten Bahnabkürzung ein Ende. Auch beim SCCF hatte Rasmus miese Laune: Wind von hier und von da und immer weniger, typisch Chiemsee eben; wenigstens erreichten die meisten Teilnehmer das Ziel: …Kein Wind ist demjenigen günstig, der nicht weiß, wohin er segeln will ... (ursprünglich wohl Seneca) Am Abend warf Rasmus dann, von der Dauerkritik angefressen, die Windmaschine an und lehrte die Heim­segelnden eine Stunde lang das Fürchten: Mit 53 kts in der Spitze auf einer Basis von 31 Knoten zeigte er,

2021-10-10T12:51:23+02:0010. Oktober 2021|

Siegerehrung 2021

Chiemsee-Meisterschaft 2021 - Siegerehrung Liebe Seglerinnen und Segler, die diesjährige Siegerehrung der Chiemsee-Meisterschaft findet statt: Wo? Sallers Badehaus (Wintergarten) Rasthausstr 11 83233 Bernau am Chiemsee Wann? Samstag 30.10.2021 ab 18:00 Uhr Reservierung mit Namen und Anzahl der Personen bitte bis 27.10.2021 an info@chiemsee-meisterschaft.de Jetzt Platz reservieren Bitte beachten: Im Badehaus gilt in der Innengastronomie die 3-G-Regelung (Genesen-Getestet-Geimpft-entsprechende Nachweise bitte bereithalten) Auf einen schönen Abend freuen sich die Chiemsee Champions Week GmbH & die Mitglieds-Vereine

2021-10-06T09:13:14+02:006. Oktober 2021|

Bericht 3-Buchten Törn 2021

Wer kommt noch aufs Treppchen? Der Drei-Buchten-Törn des SCBC 2021 (Bericht von Konrad Bauersachs) Ich will die Spannung nicht unnötig erhöhen, deswegen schiebe ich mein Lieblingsthema Wind nach hinten und beginne mit dem eigentlichen Sinn jeder Regatta, dem Endergebnis: Nach dem Weitseerennerts des WVF war die Chiemsee Meisterschaft 2021 eigentlich schon gelau­fen, der Chiemsee Meister Frank Eisheuer (mit Skippi) stand bereits uneinholbar fest auf dem Podest (der Reim ist Zu­fall) und musste als schlechteste Ergebnisse sogar einen zweiten und dritten Platz streichen - welch Luxusproblem; die meisten Teilnehmer wären froh über einen zweiten oder drit­ten Platz. Trotzdem waren 73 Boote gestartet, die den Kampf um die Plätze zwei und drei spannend machen wollten; gesucht wurden ja noch die zwei Kandidaten fürs Treppchen. Robert Egner und Peter Wernsdörfer schienen für Platz 2 und 3 gesetzt, da schiebt sich am Ende überraschend Otten­jann (J 80 - Team 1493) mit 55 Streichpunkten an Daxenberger (Platz 5) und Wernsdörfer (Platz 4) vorbei auf den dritten Platz hinter Robert Egner. Mit einem ersten Platz beim 3-Buchten-Törn hätte Wernsdörfer so­gar noch den zweiten Platz in der Gesamtwertung erreichen können. Das zeigt, wie knapp es in die­sem Jahr bei der Chiemsee Meisterschaft zuging: Den ersten Platz trennten vom fünf­ten Platz der Gesamtwertung ge­rade mal 2 Punkte. Für weitere Hätte–Wenn–Gedankenspiele findet ihr die komplette Ergebnisliste des 3-BT hier www.sail-fast-live-safe.de/, die vollständige Tabelle aller sieben Wett­fahrten unter chiemsee-meisterschaft.de/ergebnisse/ , letztere wie immer auch diesmal schnell und zuver­lässig zusammenge­stellt von Agathon König. Vielen Dank dafür! Eng mit der Gesamtwertung hängt natürlich mein Lieblingsthema „Wind“ zusammen. Richtig Windglück hatte in diesem Jahr der SCPC ge­folgt vom CYC, gar kein Glück (oder keinen Wind) hatte der SRV bei der Hafen Trophy. Dazwischen blies es bei den anderen Vereinen auf niedrigem Niveau mal up, mal down, vorwiegend down und auch der SCBC hatte dieses Jahr nicht das Windglück des Vorjahres: Damals wurde nach dem Runden der Boje 1 aus einen sanften Lüfterl ein flotter Dreier, der den Teilnehmern zügig über den ganzen Kurs half. Ganz anders in diesem Jahr: Dunkle Wolken beim Start ließen Hoffnung auf passa­blen Wind aufkommen, doch schon die Strecke bis zum Gate zwischen Frauen- und Krautinsel war geprägt von ständigen Winddrehern, Flautenlöchern und natürlich überraschenden Positions­wechseln. Der Weg zur Boje 1 hatte was von Kurswahl-Roulette: Die Führenden zogen nach dem Runden ihre Riesen - Spi- und Gennaker und waren auf und davon, die weniger groß betuchten ver­teilten sich flächig zwischen Fraueninsel und Boje, kamen dann aber doch wieder zusammen und machten sich auf den zunehmend mühsamer werdenden Weg die Herreninsel entlang. Nach der Boje 1 wurde aus einem fast Halbwindkurs Richtung Westen erst ein Raum- und dann ein Vorwindkurs, wobei die schlaff hängenden Spis und Gennaker der Bezeichnung „Vor­wind“ oder „Wind“ überhaupt Hohn spra­chen. Erst auf halber Strecke zur SW-Ecke der Herreninsel kam tatsächlich ein Wind­hauch auf. Gut für die Spi-Segler, weil exakt von hinten, schlecht für die Gennaker-Segler, die entweder weiter mit hängendem Gen vor­wärts standen oder sich unter vollem Gen auf den weiten Um­weg Richtung Autobahn und

2021-09-15T20:01:07+02:0015. September 2021|

Bericht WVF Weitseerennerts 21.08.2021

Bei schwierigem Wind die Nerven bewahrt … Bericht zum Weitseerennerts des WVF vom 21.08.2021 ( von Konrad Bauersachs) Uuuuups! War da das Oberbayerische Volksblatt noch schneller als ich und berichtet schon am Dienstag im Sportteil über die WVF-Regatta? Titel: Bei schwierigem Wind die Nerven bewahrt… Nein, es geht dabei nicht um uns Segler, Thema sind vielmehr die Bogenschützen und ich muss meinen Bericht doch selber schreiben. Vielleicht sollten wir uns aber in der nächsten Saison mit den Bogenschützen absprechen und die Termine besser koordinieren. Die einen (also wir Segler) brau­chen den Wind, den anderen (den Robin Hoods) macht er das Leben schwer. Wenn ich rückblickend die aktuelle Chiemsee Meisterschaft - Serie analysiere, hat wohl die Hälfte der Regattateilnehmer das Bogenschießen als Zweithobby. Mit Hilfe fundierter Langzeitprognosen von Windfinder, Jörg und ein paar alten Römern (Auguren – Vogelschau) und Babyloniern (Leberorakel) könnte für die kommende Saison in beiden Sportarten ein bedarfsgerechter windreicher oder windarmer Terminplan zusammengestellt werden. Dass da noch niemand draufgekommen ist! Aber jetzt zum Segeln: Same procedure as every year …: Schlepp vom Heimathafen diesmal direkt ins Startgebiet; der Umweg übers WVF-Klubhaus zum Seglerfrühstück und zur Steuermannbespre­chung muss ja leider ausfallen. Dafür waren alle 64 Boote trotz noch-nicht-Flaute rechtzeitig an der Startlinie. Punkt 11:00 schickte die Wettfahrtleitung die Teilnehmer bei einem zarten Ostwind auf den Kurs zur Luv Boje, allgemeine Richtung Ising. Die Schnellstarter durften kurz zeigen, dass sie auch kreuzen können, nach einem 20° - Lift nach links (Nord) wurde aus dem geplanten Up- and Down – Kurs für die meisten Teilnehmer ein Anlieger ohne die segle­rischen Herausforderungen des geplanten Kurses. Keine reizvollen Begegnungen zwischen aufkreu­zenden und den schnelleren Booten auf dem Vor­windkurs zur Leetonne, Verkehr wie auf der Auto­bahn auf zwei Richtungsfahrbahnen. Die Kats und Rennziegen gingen bei diesen Bedingungen als erste über die Ziellinie, unter den ersten zehn Booten waren (mit YS 100 plus) Daxen­bergers MAXI, diesmal offenbar ohne flüssigen Zu­satzballast leichtfüßig unterwegs und Max Fröhlich auf seiner Tempest. Für die langsameren Boote hieß es derweil ohne Fahrt durchs Wasser die Leetonne runden und zur Luvtonne hochzustehen. Nach dem zweiten Schenkel wurde aus dem zarten Wind ein noch zarterer Hauch und die WL gönnte den Teilnehmern nach dem dritten Schenkel die ersehnte Bahnabkürzung an der Luvtonne. Kein Wind, dafür schön warm. Hatten wir das in diesem Jahr nicht schon ein­mal, zweimal … Drei Skipper waren vernünftig genug und haben das Hand­tuch geworfen, andere haben zwischen­durch einen erfrischenden kurzen Ba­deurlaub gemacht und danach ihr Hand­tuch gebraucht. Das konnten sich die Top-Platzierten nicht leisten, zu eng liegen die Titelan­wärter beieinander. Ich selber habe zuletzt mit meinen Prognosen einmal sauber da­nemdappt: Ich habe übersehen, dass Ro­bert Egner einen Streicher von 50 Punkten hatte und jetzt auf Platz 2 der Gesamtwertung liegt. Ent­schuldigung! Aber wenn ich mich nicht erneut verrechnet habe, steht der neue Chiemsee Meister 2021 schon fest: Ihr findet ihn hier unter den ersten fünf der Gesamtliste: chiemsee-meisterschaft.de/ergebnisse/ Für Eisheuer & Team ist die Sache klar: Er hat noch ein Streichergebnis frei – das wäre die Wertung des

2021-08-26T13:24:48+02:0026. August 2021|

Bericht SCCF 2021

Entscheidung - oder Showdown verschoben ? Bericht zur Feldwieser Langstrecke des SCCF vom 7.8.2021 (Konrad Bauersachs)Der Mensch an sich, also wohl auch der Segler, neigt dazu, Positives eher zu vergessen als Negatives. Blendet man erzielte Regattaergebnisse mal aus, erinnert man sich beispielsweise eher an einen Regattaabbruch wegen Kollision, Flaute oder Sturm als an unerwartete nette Kontakte zu anderen Teams vor, während oder nach einer Regatta. (wie „Magst a Bier?“ oder „is mir langweilig“ bei SCCF 2018) Positive Erinnerungen verbindet der Segler ja stets mit guten Windbedingungen, die der SCCF für die letzten beiden Chiemseemeisterschaft - Veranstaltungen verlässlich lieferte. Aber bitte nicht zu wenig Wind, aber auch nicht so viel wie 2019, als 17 DNFs die Gesamtwertung zierten. Wie machen die SCCF-ler das bloß? Bringen sie den Windgott Rasmus Trink- oder Brandopfer oder gar Menschenopfer? Es gibt ja eine neue Vereinsleitung … Zuverlässige Windvorhersagen waren schon im Bericht zur Sommerregatta des SCPC ein Thema; damals gelobten Jörg und Windfinder Besserung und daran haben sie sich tatsächlich gehalten. Lehrten sie uns noch vor 14 Tagen mit vorhergesagten 15 – 17 kts für den Regattatag das Fürchten, wurden es Tag für Tag weniger, schließlich waren es beim Start nur noch 6 kts in Böen. Bei einem späteren Start um 18:00 Uhr wären allerdings zu den schlechten Sichtverhältnissen durch Starkregen auch noch Böen von 55 kts gekommen – eher ungemütliche Segelbedingungen, aber herrliche Wellen zum Abreiten. (siehe Bilder am Schluss) Punkt 11:00 Uhr schickte die Wettfahrtleitung bei strahlend blauem Himmel 89 Boote (Rekordteilnahme !) über die lange, perfekt ausgerichtete Startlinie auf den roten Kurs gegen den Uhrzeigersinn. [Der grüne Kurs wäre segel technisch ohne Herausforderungen gewesen, nur Spi bzw Gennaker- und Halbwindkurs: Das hätte bedeutet, nur einmal vor Seebruck Halsen, Schiften oder Wenden – das wäre zu einfach] So gingen die Kats und Libera & Co als erste auf den Kreuzkurs, sie und die Verfolger mussten mit einigen tückischen Drehern zurechtkommen und ungeplante Holeschläge einbauen. Die Chieminger Bucht machte mit einigen Böen Hoffnung auf etwas mehr Wind, war aber nix. Ab Tonne 1 spielten bis zur Fraueninsel die Gleiter und die Boote mit den großen Gen und Spi auf Raumschot- bis Vorwindkurs ihren Vorteil aus: In der Gesamtwertung finden sich nur eine Handvoll Boote mit einem YS > 100 auf den vorderen Plätzen; wirklich positive Ausreißer sind Hannes Bandtlow (SRV) mit Lady Luv, einem 5,5 m Klassiker (YS 106 - links) auf Platz 11 in der Gesamtwertung und Arndt Brendecke (SCCF) mit Cometino (YS 111- re.) auf Platz 26 . Die ersten Kats passierten die Insel gegen 12:35, dicht gefolgt von einem der „Hauptverdächtigen“, Peter Wernsdörfer, auf seiner 20er Rennjolle. Der abschließende Anliegerkurs war kein Problem, vor der Ziellinie musste noch die letzte Tonne gerundet werden. Allerdings, wie könnte es am Chiemsee anders sein, war der Wind aus Osten schon auf dem Weg ins Wochenende und bereitete manchem Segler einen mühsamen Zieleinlauf: Wen‘s interessiert, wo er gelandet ist: chiemsee-meisterschaft.de/ergebnisse/ Letztlich erreichten aber alle, na ja, fast alle, rechtzeitig die Ziellinie: Ein Teilnehmer hatte wohl

2021-08-11T08:57:08+02:0011. August 2021|

SCPC Sommerregatta

Jörgs Wiedergutmachung Sommerregatta SCPC 10.07.2021 (Konrad Bauersachs) Im letzten Bericht zur SRV-Hafen Trophy bin ich -durchaus berechtigt- recht deutlich über die Meteorologen und ihre Würfelprognosen hergezogen. Das ist ein gerne geübter Brauch aller, die als Segler, Radler oder Wanderer draußen wetterabhängig unterwegs sind. Konsequenzen hat das Meckern nicht, abgesehen von beifällig-zustimmendem Nicken oder den damals-war‘s-noch-schlimmer Einwänden. Umso überraschter war ich, als es letzte Woche penetrant anhaltend an der Haustür klingelte. Ich legte sicherheitshalber die Kette vor, öffnete die Tür einen Spalt und schaute, wer denn da Einlass begehre. Vor der Tür standen zwei sichtlich gestresste und niedergeschlagene Herren, zwei Schritte dahinter ein ebensolcher mit einer Klampfe in der Hand. Nein danke, sagte ich, ich bin schon bekehrt und gegen alles versichert und will schon die Tür zudrücken. Nein, Nein, sie verstehen das falsch, beeilt sich der erste gerade noch rechtzeitig zu sagen. Ich bin der Jörg, also der Kachelmann, das da ist mein Kollege Windfinder und wegen der Glaubwürdigkeit haben wir auch noch den Reinhard mitgebracht. Dann sprudelt es aus ihm heraus: Wir wissen ja, dass wir mit unseren Prognosen für die Hafen Trophy völlig daneben lagen und unsere Glaubwürdigkeit verspielt haben. Ganz, ganz bestimmt machen wir das bei der nächsten Regatta des SCPC zur Chiemsee Meisterschaft wieder gut: Windfinder schob in Trump-Manier Jörg zur Seite und versprach hoch und heilig für die gesamte Regatta einen konstanten Wind um die 4 bft mit paar eingestreuten 5er Böen – großes Ehrenwort, schob er noch hinterher. Bitte traut diesmal meinen Vorhersagen! Schon schlurften die drei mit hängenden Schultern von dannen, ohne dass ich die Zeit gehabt hätte zu fragen: Und was, wenn wieder nicht? Jörg drehte sich doch noch kurz um und sprach mit erhobenem Zeigefinger: Nur um sicherzugehen – wir kümmern uns ausschließlich ums Wetter. Nicht dass wir auch noch schuld sind, wenn Segler sich nicht zwischen zwei gelben Bojen entscheiden können! Sicherheitshalber habe ich diesen Besuch und das Wind-Versprechen bis heute für mich behalten – man weiß ja nie. Am Ende plaudere ich alles aus und krieg‘ die Prügel, die andere verdient haben, wenn die Vorhersage nicht eintrifft. Für Doppelbojen kann er wirklich nichts, beim Wind aber hat er Wort gehalten: Zum Start schickte er einen flotten 3-er Wind, gerade schön für die Gennakerstrecke bis zur ersten Boje, danach ging‘s hoch am zunehmenden Wind von 4+ bft in Richtung Feldwies-Achenmündung; Dreher von NO auf ONO und zurück nach NO sorgten immer wieder für die Gewissensfrage Abfallen oder Wenden oder Kneifen. Nach dem Runden der Boje 2 war der Kurs zur Fraueninsel (jedenfalls für mich) bei Halbwind > 4 bft und einer kleinen Welle aus NO eher Genuss- als Regattasegeln. Nach Passieren der Fraueninsel ging‘s bei etwas nachlassendem Wind (ein 3er etwa – wir waren ja sehr verwöhnt bis dahin) auf Spi-Kurs an der Langen Seichten vorbei Richtung Süden bzw. zur Halbinsel der Nackerten (ohne Aufenthalt dort - die vom SCPC gönnen den Seglern auch gar nichts), An der Boje 3 wurden wir geradeaus nach Westen die Herreninsel entlang geschickt, von

2021-07-12T20:09:09+02:0012. Juli 2021|

43. SEEBRUCKER HAFENTROPHY

Haustier an Bord! 43. SEEBRUCKER HAFENTROPHY, BLAUES BAND VON SEEBRUCK (von Konrad Bauersachs) Der eine oder andere (oder alle?) Segler hält / halten sich ein Haustier: einen Ka­narien- oder anderen Vogel, Hund-Katze-Maus oder eine eierlegende Wollmilchsau beispielswei­se, bei mir ist der innere Schweinehund das Lieblingstier. Am Samstag hat sich der verbotener­weise im Krempel- und Schlüsselsack versteckt und ist so mit an Bord gekommen. Man sieht: Er ist zwar klein, aber hinterlistig und hartnäckig und versucht, meinen standfesten Charakter zu verderben. Da hockt er nun, wie auf einer Kanzel, feixend auf der Logge und Kompass am Mast und denkt laut vor sich hin: Bist Du denn be­scheuert, Regattasegeln bei fast keinem oder noch weniger Wind? Fahr‘ doch über die Startlinie und gleich wieder in den Hafen. Dann hast Du ein DNF drinstehen, das tut nicht so weh wie ein OCS oder DSQ. Und Du musst nicht schwitzen wie eine Wollmilchsau. Überzeugend war das nicht. Ich also halte dagegen: Und Du schreibst dann den Regattabericht? Vor lauter Lachen fällt er von seinem Predigtstuhl und klettert an den Fallen kichernd wieder nach oben. Na gut, spricht er zu mir, dem Charakterfesten: Mach‘ waste willst, segle und schreib‘ Deinen Bericht selber. Mein letztes Gegenargument waren die Prognosen von Kachelmann, Windfinder & Co. Weißt Du denn nicht (ich also zum inneren Schweinehund), dass diese und viele andere für Samstag einen netten und segelbaren Wind vorhergesagt haben? Diesmal hält er sich gerade noch am Großfall fest und bleibt schnaufend und kichernd auf seinem Thron sitzen. Sag‘ mal, doziert das Untier in ernsthaftem Ton: Du (also ich) kennst doch sicher den Sänger und Liedermacher Reinhard Mey. Hurra, denke ich, jetzt hab‘ ich ihn: Themaverfehlung – Setzen – Sechs. Aber wie es sich zeigte, war das eine Fangfrage und ich fall‘ auch noch drauf rein: Es gäbe da nämlich, so das Untier, ein Lied von Mey über einen Meteorologen, der von sich sagt ….Ich kann, wo ich will, hinkommen - Nirgends werd' ich ernst genommen! … (kompletter Text per Websuche über Reinhard Mey Meteorologe) Ich beendete die Diskussion mit der klugen Bemerkung: Schluss jetzt, ich muss mich jetzt aufs Segeln konzentrieren. Das Haustier bat mich noch, eine Lenzklappe zu öffnen und tappte nach hinten zum kühlenden Nass. Tropfnass kroch es dann wieder nach vorne Richtung Schattenplätzchen und musste das letzte Wort haben: Sein „Du wirst schon sehen, dass ich Recht habe ...“ klang fast wie eine Drohung. Und leider muss ich zugeben, dass er letztendlich doch irgendwie Recht hatte, nicht nur mich betreffend, Das „aufs Segeln konzentrieren“ war -wie jeder ahnt- in der Tat eine Ausrede. Der Wind kam mal von da, dann von dort und auch noch von ganz anderswo, oder auch gar nicht, gelegentlich gleichzeitig innerhalb von 100 Metern von BB und StB. Starke Dreher machten speziell den schwereren Booten zu schaffen, die nicht so leicht wen­den und wieder zurückwenden können. Und dann gibt‘s auch noch die unberechenba­re und unsichtbare Strömung quer durch den See von der Achenmündung nach Nor­den bis Seebruck und zur Alz, die

2021-07-05T18:28:34+02:005. Juli 2021|

Bericht Blaues Band CYC

Segelspaß oder Sonnenbrand beim Blauen Band (von Konrad Bauersachs) Sonnenbrand mit Exsikkose oder Segelspaß bis zum Zieleinlauf – leider schaffen es die Vereine aus bekannten Gründen nicht, Dauerwind für die komplette Regatta zu gewährleisten. Eine Gegenmaßnahme könnte der Einsatz einiger Triebwerke der ausrangierten A 300 sein; so wäre zumindest für ausreichenden Wind beim Start gesorgt - Hauptsache, die Boote sind unterwegs. Soweit die Theorie. Im richtigen Leben versprachen am vergangenen Samstag vor dem Start flauschige Wölkchen an und über den Bergen, dazu ein blauer Hochdruckhimmel mit Federwolken ein ungetrübtes Segelvergnügen mit dauerhaftem Wind irgendwo aus nordöstlichen Richtungen. So der Meteorologe in mir und auch bei Windfinder und Kachelmann. Alle drei sollten Recht behalten: Nach dem Start vor der CYC-Clubanlage ging‘s zur Ablauftonne vor den Rasthaus – diesmal habe ich sie doch tatsächlich gefunden und gerundet! Nach viel Raumgeschrei und Geschimpfe (auch innerhalb der Mannschaften) an der Boje war der lange Weg nach Feldwies frei. Doch Rasmus hat was gegen Anliege Kurse, das wäre auch zu einfach gewesen. Immer wieder Holeschläge einschieben bis zur vermeintlichen Anliege Linie, dann kommt ein Ätschibätschi von Rasmus: Der Wind dreht hoch und ein weiterer Holeschlag wird nötig. Irgendwann haben trotzdem alle die Tonne 2 geschafft und machten sich auf den langen Weg nach Seebruck, auch ein Fast-Anlieger. Details dazu siehe oben. Immer die quälende Entscheidung: Um jeden Preis Höhe laufen oder Tempo machen und laufen lassen. Ich bin eher fürs Tempo und erreiche mit einem zusätzlichen Holeschlag etwas Überhöhe (klar - für Ranglistenregatten ein eher unorthodoxes Verhalten), aber hilfreich, wenn man die Boje noch nicht sehen kann. Außerdem hat sich ein Chiemseeungeheuer mit langen grünen Tentakeln an meiner Tempest festgesaugt und bremste mich aus. Die Tentakel stellten sich aber als BB-Schot des Gennackers heraus, die wohl beim Schlepp unters Boot geraten ist und sich um das Ruder gewickelt hat. Peinlich, sollte eigentlich nicht passieren. Ohne Gennacker wurde ich nach der Seebruck-Boje auf dem Weg ins Ziel gnadenlos nach hinten durchgereicht. Kurz vor dem Ziel gab‘s dann noch einen durchgekenterten Katamaran zu bestaunen, die Wasserwacht war bereits helfend vor Ort. Vielleicht der Anlass, mal an eine kleine Spende für die WW zu denken - als Versicherung quasi, denn jeder Segler hofft ja, sie nie zu brauchen. Nach zwei Regattatagen darf man die Ergebnisse des Blauen Bands noch nicht überbewerten: Allerdings finden sich die „üblichen Verdächtigen“ wieder ganz vorne, wo sie immer zu finden sind. Weit nach vorne segelte Schmid Hinz mit Agathon, neuerdings auf einer Soling. Am kommenden Samstag (3.7.) geht es bei der Hafen Trophy in Seebruck wieder um ein Blaues Band für das schnellste Boot nach gesegelter Zeit: Hoffentlich flattert auch diesmal das Blaue Band durch die Lüfte und hängt nicht schlaff am Mast. Meldung für diese Regatta wie üblich bei Manage 2 Sail; Abholung der Bugnummern ist im Clubhaus möglich – siehe Ausschreibung. Leider gibt es dank Corona auch in Seebruck kein Rahmen- und Abendprogramm. Das Stichwort Corona bringt mich zu einem Thema, das wohl die meisten Crews bei der Chiemseemeisterschaft bewegt, ärgert

2021-06-29T16:56:07+02:0029. Juni 2021|

Chiemsee Rund 2021 YCU

Chiemsee Rund 2021 (YCU) - eine heiße Sache (Konrad Bauersachs) Nach gefühlt ewigen Zeiten - unterbrochen vom Breitbrunner 3-Buchten- Törn in 2020 - war es am 19. Juni wieder soweit: Trotz C. erlaubten uns König Maggus I. und weitere Experten das kontaktlose Regattasegeln; unter den allseits bekannten Hygieneauflagen, versteht sich. Monatelanges Info-Chaos, Home-Office und Home-Schooling mit Wechselunterricht haben, wie es sich im Vorfeld der Regatta und am Samstag zeigte, am Ende auch bei den Seglern tiefe Spuren hinterlassen: Während Grundschüler alle Vierteljahre mit Schreiben- und Lesenlernen bei null beginnen mussten und auch das Einmaleins schnell wieder vergessen war, behielten Segler ihre Lesekompetenz. Vereinzelt war bei Seglern (wegen Impfschäden oder durchgemachter Infektion ??) eine dramatische Abnahme der Aufmerksamkeitsspanne zu verzeichnen: Die Ausschreibungen sind viel zu umfangreich, wenn man am Ende anlangt, ist der Anfang schon wieder vergessen. Coronagerechte Details wie kontaktlose Online-Meldung und Online-Zahlung und die Terminvorgaben dazu schaffen es kaum ins Kurzzeitgedächtnis. Dass auch banale Vorgaben (Setzen von Spi und Gen sowie Ausfahren der Rüssel ist vor dem Start verboten) ein DSQ zur Folge haben, mussten einige Teilnehmer in diesem Jahr schmerzhaft erfahren. Diese Regelung (Segelanweisung Punkt 11) gilt übrigens schon seit 2019 ! Ausbaden sollen es dann die jeweiligen Vereine, die ihre Hygienekonzepte melden müssen und deshalb grundsätzlich - und das zu Recht - ohne Ausnahme Nachmeldungen auf den letzten Drücker am Regattatag und Barzahlung der Gebühr ablehnen. Fürs Langzeitgedächtnis: Und das wird bei der Chiemsee Meisterschaft dauerhaft so gehandhabt werden! Was lernen wir daraus: Machen wir es den Vereinen und deren im Hintergrund schaffenden Mitgliedern nicht unnötig schwer. Wer nicht rechtzeitig meldet und zahlt kann zwar mitsegeln, wird aber nicht gewertet. Für solche Fehler ist der Teilnehmer ausschließlich selbst verantwortlich. Und dann gibt es noch den eher seltenen Fall, dass ein potentieller Mitsegler keinen PC o.ä. zur Verfügung hat. Segler sind üblicherweise gut vernetzt, ein Kollege, vielleicht sogar ein Konkurrent, kann hier -wenn gewünscht- hilfreich eingreifen. Da war doch noch was: Ach ja, wir wollten auch noch segeln; vorher mussten wir von Seebruck nach Prien geschleppt werden. Ein herrlicher Segeltag schien sich anzubahnen: Ein WSW mit 3 bft aus blauem Himmel wehte uns entgegen, eine schöne Welle mit vereinzelten Schaumkrönchen sorgte für ausgiebige Duscher und Abkühlung. (die hätten wir gerne später gehabt) Im Startgebiet zeigte sich, dass sich der SSW kräftemäßig übernommen hat und erschöpft an seinen Kollegen W abgeben musste, der aber am Vorabend zu viel Fußball geguckt haben muss; dementsprechend ließ seine Standfestigkeit halbstündlich messbar nach. Punkt 11:00 schickte die WL ein beachtliches Feld von 56 Booten auf die Reise: Wer‘s nicht weiß: Am Samstag war bei der Fußball EM Deutschlands Schicksalstag, sonst wären es wohl einige Boote mehr gewesen. Es ging gegen Portugal. „Wir“ haben 4:2 gegen Ronaldo & Co gewonnen. Eh kloar. Der Kurs nach Feldwies war bis auf einige kleine Dreher ein Anlieger unter Spi, unter Gennaker war‘s der Dreher wegen bisserl tricky. Einzig der hitzegeschädigte Zentralrechner des Autors assoziierte „CYC in Luv“ mit „CYC Blaues Band“ und machte sich auf die vergebliche

2021-06-21T19:04:50+02:0021. Juni 2021|

Chiemsee-Meisterschaft 2021

20. Jahre CHIEMSEE-MEISTERSCHAFT Liebe Freunde der Chiemsee-Meisterschaft, COVID-19 hat die Welt verändert und auch im Segelsport seine Spuren hinterlassen. Allein am Chiemsee, unserem „bayerischen Meer“, wurde in 2020 der Großteil der Vereinsregatten abgesagt und auch unsere über die oberbayerische Landesgrenze hinaus bekannte Regattaserie der Chiemsee-Meisterschaft machte 2020 Corona bedingte Pause. Wir waren jedoch nicht untätig und haben - wie Ihr seht - die Zeit genutzt, um die Internetpräsenz der Chiemsee-Meisterschaft neu aufzusetzen. Moderner und benutzerfreundlicher präsentiert sich seit kurzem auch die neu gestaltete und aktualisierte Website rund um das Thema Chiemsee-Yardstick www.chiemsee-yardstick.de. Der Beginn unserer Segelsaison 2021 erinnert ein bisschen an die Situation von vor einem Jahr, als uns Corona massiv ausbremste. Viele Segelboote sind aktuell zwar schon im Wasser, die im Mai stattfindenden Vereinsregatten mussten bedauerlicherweise aufgrund der bestehenden Pandemie-Lage abgesagt werden. Doch es ist Licht am Ende des Tunnels: Die 7-Tage-Inzidenz sinkt landesweit, auch in den Landkreisen Traunstein und Rosenheim. Und so kann, abhängig vom Inzidenzwert und unter Auflagen (Hygienekonzept „Sport“), auch unser geliebter Segelsport wieder in größeren Gruppen stattfinden. Gerade im 20. Jahr der Chiemsee-Meisterschaft wäre es sehr schade, sollte unsere Regattaserie nach 2020 eine weitere Corona bedingte Flaute erleben. Deshalb hoffen wir sehr, dass alle beteiligten Vereine im Jubiläumsjahr 2021 mitmachen werden, wohlwissend, dass sowohl Anmeldung, Abwicklung und Durchführung der jeweiligen Regatten kontaktlos erfolgen und behördliche Auflagen erfüllt sein müssen. Wir alle lieben das gesellige Beisammensein und das Fachsimpeln vor und/oder nach den Regatten. Leider wird dies in 2021 noch nicht oder nicht vollumfänglich möglich sein. Lasst uns dennoch gemeinsam Regattaluft schnuppern, uns miteinander auf dem Wasser messen und einfach nur Spaß am Segeln haben. Unsere aktuellen Meisterschaftstermine: 19. Juni 2021 YCU - Chiemsee Rund 26. Juni 2021 CYC - Blaues Band 03. Juli 2021 SRV - Hafen Trophy 10. Juli 2021 SCPC - Sommer-Regatta 07. August 2021 SCCF - Feldwieser Langstrecke 21. August 2021 WVF - Weitsee-Rennerts 11. September 2021 SCBC - 3-Buchten Törn Bitte informiert Euch auf den Seiten der veranstaltenden Vereine über die aktuelle Lage, Hinweise oder auch Absagen. Auch auf dieser Seite werden wir alle Neuigkeiten veröffentlichen. Ich wünsche uns spannende Regatten und eine große Teilnehmerzahl! Olaf Wittenberg

2021-05-17T20:08:42+02:0017. Mai 2021|
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